WIR-V1.3 | Herstellung von Produkten aus recycelten Fasern

Zielstellung

Das Verbundvorhaben WIR-V1.3 setzt sich für die Substitution von Fasern ein, bei der faserhaltige Verbundwerkstoffe auf Rezyklaten statt auf neuen Fasern basieren. Die Entwicklung marktrelevanter Produkte garantiert gleichzeitig die Abnahme recycelter Fasern. Zu den potenziellen Produkten zählen strangförmige und flächige Halbzeuge aus Stapelfasern, die unter Einsatz eines Matrixsystems zu Bauteilen für Luftfahrt, (Sonder-)Maschinenbau sowie das Bauwesen verarbeitet werden. WIR-V1.3 trägt somit essentiell zu einer realen Anwendung recycelter Fasern auf dem Markt mit dem Fokus auf die Region „Elbtal Sachsen“ bei.

Die Zielstellung besteht darin, den Einsatz von Rezyklaten im Stoffkreislauf zu erschließen und an ausgewählten Beispielen aufzuzeigen. Die Partner adressieren den vollständigen oder teilweisen Ersatz der genutzten Neufasern durch recycelte Faserstoffe, um stoffkreislaufgerechte Halbzeuge herzustellen. Hierzu ist es notwendig, das vorliegende Know-how und Technologien aus der Wissenschaft weiterzuentwickeln und in die Wirtschaft zu überführen. Im Bündnis haben sich schlagkräftige Partner aus der Region zusammengeschlossen, um die Wertschöpfung kooperativ und komplementär abzubilden. 

Ziel 1 – rCF-Stab- und Stabmattenherstellung: Ziel ist es, die Herstellung von geraden Stäben und Stabmatten sowie das Umformen von rCF Bewehrungsstäben zu Bügeln und Formteilen mit den einschlägigen Verfahren der Wirtschaftspartner umzusetzen. Am Ende liegen der Herstellungsprozess und das Produkt Stab bzw. Stabmatte vor.

Ziel 2 – rCF-Garnablage + rCF-Kettenwirktechnik: Die Partner streben die Herstellung von Carbonfasermatten aus rCF-Garnen an. Ziel ist es, aus der flächigen Bewehrung sowohl 2D‑Mattenbewehrung als auch 3D-Gitterträger zu fertigen. Produktseitig werden Verbindungsmittel für Wandbausysteme sowie ein Carbonbeton-Wandbauteil hergestellt.

Ziel 3 – rCF-Bauteile: Ziel ist es, strangförmige und flächige Halbzeuge aus rCF-Stapelfasern herzustellen. Halbzeuge werden in duroplastischen oder mineralischen Matrixsystemen eingebettet und zu Bauteilen für die Bereiche Luftfahrt, (Sonder-)Maschinenbau und Bauwesen konsolidiert. Ziel ist es, einen Rezyklatanteil von mindestens 50 %, bestmöglich 100 %, an eingesetzten Fasermaterialien zu erreichen. 

Ziel 4 – Bereitstellung von Daten: Ziel ist es, die im WIR-V1.3 erhobenen Daten zu Stoffströmen, Ressourcenverbrauch sowie die Kennwerte der Produkte transparent zur Verfügung zu stellen. Hierzu werden alle Daten und Kennwerte gesammelt, aufbereitet und insbesondere mit den parallellaufenden Einzel- und Verbundvorhaben im Projekt WIRreFa geteilt und diskutiert. 

Ziel 5 – Marktbarrieren senken: Ziel ist es, durch Transfer- und Marketingmaßnahmen auf die Entwicklungen im WIR-V1.3 aufmerksam zu machen. Schwerpunkte stellen die Vernetzung innerhalb der Branchen sowie die Gewinnung neuer Partner in der Wertschöpfungskette dar. Im Fokus steht die barrierefreie Übertragbarkeit der Ergebnisse und Technologien auf neue Rohstoffquellen, Anbieter oder Nutzer. Primär wird die Zusammenarbeit mit WIR-V1.1 und WIR-V1.2 vorangetrieben, um eine Stärkung der Region zu erreichen.

beteiligte Partner

Betonwerk Oschatz GmbH

COTESA GmbH

Hochschule für Technik Wirtschaft und Kultur Leipzig

Johne & Groß GmbH

LiCoMo GmbH

Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V.

SFP GmbH

Technische Universität Dresden – Institut für Massivbau

Technische Universität Dresden – Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik

Zeisberg Carbon GmbH

Koordination

Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V.

Technische Universität Dresden – Institut für Massivbau

Laufzeit

2023-11-01 bis 2025-10-31