1 Zielstellung der zweiten Phase des Projektes WIRreFa

Wir leben in einer Zeit, in der in vielen Bereichen unseres Lebens technische Fasern aus Kohlenstoff bzw. Carbon und Glas zum Einsatz kommen. So werden beispielsweise Brillengestelle, Tennisschläger, Fahrräder, Autos, Flugzeuge, Windräder oder Gebäude oftmals vollständig, aber zumindest teilweise aus faserhaltigen Verbindungen hergestellt.

Daraus ergeben sich lokale, regionale und letztlich globale Herausforderungen, da mit der Substitution von Metallen durch Faserverbundwerkstoffe faserhaltige Abfälle anfallen. Diese hochwertigen Sekundärrohstoffe sind – anders als konventionelle Metalle – bisher noch kein etablierter Teil eines geschlossenen Stoffkreislaufes.

Im Rahmen des Projektes WIRreFa | WIR! recyceln Fasern (Projekt WIRreFa) wird in der Region »Elbtal Sachsen« erstmals ein Bündnis für die Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft von Faserverbundwerkstoffen aufgebaut, um die gegenwärtig noch offenen Stoffkreisläufe zu schließen.

Das Bündnis trägt dazu bei, dass bis zum Ende der Laufzeit des Projektes WIRreFa

    • die in der Region »Elbtal Sachsen« verankerten Institutionen mit Bezug zur zirkulären Wertschöpfungskette von Faserverbundwerkstoffen miteinander vernetzt sein werden,

    • erste konkrete zirkuläre Wertschöpfungsketten in der Region »Elbtal Sachsen« geplant sein werden und

    • erste konkrete zirkuläre Wertschöpfungsketten in der Region »Elbtal Sachsen« aufgebaut und Arbeitsplätze geschaffen werden.

Darüber hinaus trägt das Bündnis dazu bei, dass

    • projektbegleitend das Vertrauen, die Akzeptanz und Begeisterung für die Umsetzbarkeit von zirkulären Wertschöpfungen für Faserverbundwerkstoffe bei allen Akteuren inner- und außerhalb der Region »Elbtal Sachsen« aufgebaut werden und

    • projektbegleitend starke Impulse für weiterführende Forschungs- und Entwicklungsleistungen inner- und außerhalb der Region »Elbtal Sachsen« gegeben und Erkenntnisse sowie Erfolge öffentlichkeitswirksam vermittelt werden.

2 Gegenstand der Ausschreibung V2

In der ersten Phase des Projektes WIRreFa lag der Schwerpunkt auf den Aufbau des Bündnisses, um in erster Linie einsatzfähige matten- und stabförmiger Bewehrungen mit vergleichbarer Charakteristik zu Bewehrungen aus neuen Fasern herzustellen. Dabei wurden vorrangig existierende und marktrelevante Materialien, Halbzeuge, Technologien sowie bestehende Stoffströme und Prozesse der Region »Elbtal Sachsen« herangezogen, bei Bedarf weiterentwickelt und zu einer zirkulären Wertschöpfungskette zusammengeführt.

In der zweiten Phase sollen die entstandenen Kooperationen zwischen den einzelnen Phasen des Stoffkreislaufes intensiviert werden, vor allem in Hinblick auf die Übergabe und Weiterverarbeitung der faserhaltigen Abfälle und (Zwischen-)Erzeugnisse. Dazu zählt auch die Erarbeitung geeigneter Geschäftsmodelle und die Fortschreibung der begonnen Digitalisierung, sodass die neuen Produkte und Dienstleistungen sofort am Markt bestehen können. Ergänzend dazu wird ein noch kohärenterer Ansatz angestrebt, indem Stoffkreisläufe zu nachwachsenden Primärrohstoffen sowie mineralischen und chemischen Sekundärrohstoffen schrittweise integriert werden sollen.

Die mit dieser Ausschreibung adressierte Zielstellung ist in vier thematische Schwerpunkte geteilt. Für die Umsetzung sind 7.000.000 EUR Fördermittel vorgesehen, wovon 1.000.000 EUR für die Strategiefortschreibung und das Innovationsmanagement bereitgestellt werden. Im Sinne des strukturellen Wandels in der Region »Elbtal Sachsen« sind alle Verbundvorhaben angehalten, ihre Inhalte auf folgende Schwerpunkte auszurichten:

    • Kooperationen mit allen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Institutionen und Entscheidungsträgern aus der Politik und Verwaltung (auch außerhalb der Region »Elbtal Sachsen«)

    • Bereitstellung der technologischen und produktbezogenen Kennwerte, aus denen sowohl die technischen Aspekte als auch die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte hervorgehen

    • Erweiterung der Geschäftsfelder und der Standorte, inklusive der Ansiedlung neuer Institutionen innerhalb der Region »Elbtal Sachsen«

    • weitreichender Transfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft bis hin zur Politik und Verwaltung sowie Gesellschaft, indem geeignete Handlungsempfehlungen und Positionspapiere bereitgestellt werden sowie entsprechende Gremien von Fachverbänden, der Politik etc. in Persona aktiv besetzt werden

Ein Verbundvorhaben besteht aus mindestens zwei Partnern. An dieser Stelle stellen assoziierte Partner kein Gegenstand der Voraussetzung dar. Institutionen aus der Wissenschaft sind angehalten, mit mindestens zwei Partnern aus dem nichtwissenschaftlichen Bereich (Wirtschaft, Vereine und Verbände, Politik und Verwaltung etc.) zu kooperieren.

Themenfeld 1 | Einsatz recycelter Fasern im Bauwesen. Wir geben das Tempo vor!

Fördermittel: 1.500.000 EUR zu maximal 750.000 EUR je Verbundvorhaben

Laufzeit: bis zu 30 Monate

Diese Förderlinie zielt auf eine schnelle Aktivierung der bereits aufgebauten und neuen kooperativen Prozesse ab. Schwerpunkt stellt die kurzfristige Umsetzung durchlaufender Prozesse für das Bauwesen dar, um eine wiederkehrende Verwertung von faserhaltigen Abfällen in der Region »Elbtal Sachsen« zu realisieren.

Einerseits sind die technologischen Ansätze der im Projekt WIRreFa begonnenen Entwicklungen (https://wir-recyceln-fasern.de/vorhaben) auf ein Technology Readiness Level (TRL) zu heben, um auf den kurz-, mittel- und langfristigen Bedarf an zu verarbeitenden faserhaltigen Materialien reagieren zu können. Dazu zählt auch, Ansätze für das Design of Recycling oder zur mehrfachen Nutzung von Reststoffen im Prozess der Produktion zur Gewährleistung einer maximalen Ausnutzung der Rohstoffe zu implementieren.

Andererseits sind geeignete Betreiber- und Geschäftsmodelle zu erarbeiten, um die neuen Produkte, Technologien und Dienstleistungen oder gar Werke bereits während des Prozesses der Transformation auf dem Markt etablieren zu können. Dazu zählen auch alle Leistungen, die zum Abbau der wesentlichen Barrieren des Marktes und der Verwaltung bei der Einführung der Produkte, Technologien und Dienstleistungen oder gar Werke beitragen (Genehmigungen, Regelwerke, Vorschriften, Zulassungen etc.).

Leitfragen

    • Welche Institutionen aus der Wirtschaft können bereit gegenwärtig welche Wertstoffe (Art der Erzeugnisse) in welchem Zustand (Quantität und Qualität) überreichen?

    • Welche Anpassungen werden vorgenommen, um technologische Anschlussfähigkeiten zwischen den Phasen im Stoffkreislauf kurz-, mittel- und langfristig zu ermöglichen?

    • Welche Lücke ist in Hinblick auf das TRL zu erwarten, um kurz-, mittel- und langfristige Anfragen aus der Wirtschaft bedienen zu können? Wie erfolgt die Finanzierung zur Schließung dieser Lücke?

    • Welche Voraussetzungen zur Einhaltung der gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen (Gesundheitsschutz, DINs, RAL-Registrierungen, Richtlinien etc.) werden erarbeitet?

    • Welche Ansätze sind wirtschaftlich, vor dem Hintergrund, dass anfänglich mit den bestehenden Mindermengen von faserhaltigen Abfällen umzugehen ist?

    • Welche Ergebnisse und Erkenntnisse werden ein Leuchtturm darstellen oder tragen in Kombination mit anderen Verbundvorhaben in Teilen zu einem Leuchtturm bei? Welche Ergebnisse werden als geeignete Handlungsempfehlungen und Positionspapiere bereitgestellt werden?

Themenfeld 2 | Recycelte Fasern als Teil des Stoffkreislaufes. Wir denken vielfältiger!

Fördermittel: 1.500.000 EUR zu maximal 750.000 EUR je Verbundvorhaben

Laufzeit: bis zu 30 Monate

Diese Förderlinie zielt darauf ab, dass das Bauen künftig als Ganzes noch nachhaltiger zu gestalten ist. Daher sollen weitere Stoffkreisläufe integriert werden, wobei insbesondere für die Herstellung von Bauteilen aus Carbonbeton die Schnittstellen mit besonderer Relevanz für den Markt herauszuarbeiten sind.

Einerseits sollen auch nachwachsende Rohstoffe eingebracht werden, die als alternative Materialien bei der Entwicklung und Produktion von faserhaltigen Produkten eingesetzt werden. Ebenfalls sind mineralische und chemische Sekundärrohstoffe einzubringen, die für die Entwicklung und Produktion ressourcenschonender Betone und Tränkungsmittel erforderlich sind. Dazu zählt auch die Entwicklung neuer Betone und Tränkungsmittel, deren ökologische Bilanzen gegenüber den bisher zugelassenen Produkten besser ausfallen.

Andererseits sind sowohl bei der Sammlung und Sortierung als auch bei der Separierung und Aufbereitung für die verfügbaren technologischen Ansätze weitere Anwendungsfälle zu prüfen. In Hinblick auf die zunehmende Vielfalt an recycelten Materialien gilt es zu klären, welche Abhängigkeiten zwischen den Stoffströmen bestehen werden und welche Prozesse sich zusammenführen lassen (Schaffung von Synergien). Dazu zählt auch, die logistischen Herausforderungen zu bestimmen.

Leitfragen

    • Welche Schnittstellen lassen sich in der Praxis besonders gut realisieren (Art der Erzeugnisse), um bei der Integration von neuen Stoffkreisläufen einen maximalen Effekt auf die Aspekte der Nachhaltigkeit zu erreichen (Quantität und Qualität)?

    • Inwieweit lassen sich bestehenden Technologien in Hinblick auf die vielfältigen Anwendungsfälle technisch und wirtschaftlich sinnvoll weiterentwickeln?

    • Welche neuen Produkte, Technologien und Dienstleistungen werden eine besondere Relevanz am Markt einnehmen?

    • Welche Voraussetzungen zur Einhaltung der gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen (Gesundheitsschutz, DINs, RAL-Registrierungen, Richtlinien etc.) werden erarbeitet?

    • Welche Ansätze sind wirtschaftlich, vor dem Hintergrund, dass anfänglich mit den bestehenden Mindermengen von Sekundärrohstoffen umzugehen ist?

    • Welche Ergebnisse und Erkenntnisse werden einen Leuchtturm darstellen oder tragen in Kombination mit anderen Verbundvorhaben in Teilen zu einem Leuchtturm bei? Welche Ergebnisse werden als geeignete Handlungsempfehlungen, Positionspapiere und für Bildungsangebote bereitgestellt werden?

Themenfeld 3 | Abfallwirtschaft trifft Bauwesen. Auch wir wissen digital zu sein!

Fördermittel: 1.500.000 EUR zu maximal 750.000 EUR je Verbundvorhaben

Laufzeit: bis zu 30 Monate

Diese Förderlinie zielt auf eine Reaktion den Mangel an Fachkräften ab, indem durch eine zunehmende Digitalisierung und Automatisierung einerseits die Attraktivität der Arbeitsplätze in weniger begehrten Berufsbildern zunimmt und andererseits Prozesse mit weniger Personal auskommen.

Einerseits ist eine aufeinander abgestimmte Implementierung von automatisierten Systemen erforderlich, die zur Einhaltung von Standards und Qualität einen effizienten Umgang mit den immer komplexer werdenden Stoffströmen und Verbundeigenschaften ermöglichen. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf die Kompatibilität zwischen den Phasen des Stoffkreislaufes gelegt werden, um einen reibungslosen Fluss der Materialien zu ermöglichen.

Andererseits sind Schnittstellen zur Entwicklung eines digitalen Passes zu schaffen, der zur exakten Erfassung und optimalen Weiterverarbeitung von faserhaltigen Abfällen alle relevanten Daten und Informationen entlang der zirkulären Wertschöpfungskette in digitaler Form erfassen, verwalten und übermitteln kann. Hintergrund ist sowohl die Verbesserung des Monitorings zur Optimierung von Abläufen als auch die Sicherstellung der Qualitäten entlang des gesamten Stoffkreislaufes.

Leitfragen

    • Inwieweit trägt die Digitalisierung (Augmented Reality, Digitaler Pass, Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz, Virtuelle Realität etc.) zur Schließung des Stoffkreislaufes bei (Quantität und Qualität)?

    • Welche Voraussetzungen und welche Testumgebung werden geschaffen, um die Implementierung der digitalen Technologien zu ermöglichen und zu erproben?

    • Welche Synergien und Grenzen ergeben sich, sobald andere Stoffkreisläufe mitberücksichtigt werden (siehe auch Themenfeld 2)?

    • Welche Voraussetzungen zur Einhaltung der gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen (Datenschutz, Geheimhaltung, Genehmigungen, Vorschriften etc.) werden erarbeitet?

    • Welche Ansätze sind wirtschaftlich, vor dem Hintergrund, dass anfänglich sich nicht alle Prozesse digitalisieren lassen?

    • Welche Ergebnisse und Erkenntnisse werden einen Leuchtturm darstellen oder tragen in Kombination mit anderen Verbundvorhaben in Teilen zu einem Leuchtturm bei? Welche Ergebnisse werden als geeignete Handlungsempfehlungen, Positionspapiere und für Bildungsangebote bereitgestellt werden?

Themenfeld 4 | Querschnittsthemen

Fördermittel: 1.500.000 EUR zu maximal 500.000 EUR je Verbundvorhaben

Laufzeit: bis zu 24 Monate

Diese Förderlinie zielt auf weiterführende Themen mit individuellen Problemlösungen ab. Sofern Sie zu den nachfolgenden Themenfelder ergänzende Arbeiten leisten möchten oder davon losgelöst Problemlösungen liefern wollen, zögern Sie nicht eine individuelle Innovation vorzustellen.

Themenfelder

Darlegung der Einflussgrößen auf den ökologischen Fußabdruck entlang des Stoffkreislaufes von Faserverbundwerkstoffen: (Weiter-)Entwicklung eines Tools zur Bestimmung der Ökobilanz eines kohärenten Systems (Integration der Prozesse des Stoffkreislaufes mit den Prozessen der Lieferketten etc.) zur Identifikation des Wirkungsgrades auf die Umwelt (Ranking) und der Anpassungsfähigkeit der Prozesse und Technologien (Machbarkeit) durch die Aktivierung des Stoffkreislaufes.

Erhöhung der Anwenderfreundlichkeit von digitalen Plattformen: (Weiter-)Entwicklung eines Tools zur exakten Identifikation der Nutzergruppen in Abhängigkeit der kurz-, mittel- und langfristigen zu erwartenden Stoffströme in Hinblick auf Quantität und Qualität, wobei in erster Linie eine Kooperation mit verfügbaren Stoffstrommodellen anzustreben ist. Dazu zählt auch die Entwicklung und Einrichtung eines Chatbots und Recommender-Systems für verfügbare Plattformen, um die Interaktion von konkreten Abfragen durch die Nutzenden niederschwellig zu halten und in Hinblick auf den fachlichen Hintergrund der Nutzergruppen angemessene Antworten zu liefern.

Initiierung eines Reallabores: Schaffung eines Standortes zur Erprobung der Produkte, Technologien oder Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen, wodurch insbesondere Qualitäten und Standards wie auch der rechtliche und verwaltungsorganisatorische Rahmen analysiert und bewertet werden kann. Es werden Vorkehrungen getroffen, dass das Bündnis die vorhandenen und neu geschaffenen Infrastrukturen (Aufbereitungs- und Prüfmaschinen, Materialdatenbank etc.) zunehmend gemeinsam nutzen können.

Wissenstransfer für die Berufsspezialisierung: Entwicklung eines Konzeptes zur Aus- und Weiterbildung für die gesonderten Anforderungen bei einer Berufsspezialisierung. Durch das Herausarbeiten von konkreten Anschluss- und Schnittstellenstellen zu der konzeptionellen Arbeit für die Berufseinsteiger sind Synergien zu schaffen, welche die Aufarbeitung der Ergebnisse und Erkenntnisse für Dritte vereinfachen soll.

Etc.

3 Auswahlprozess und Kritieren

Für jedes Thema muss eine Skizze zum Verbundvorhaben (siehe Punkt 5) verfasst werden. Dieser Vorgang wird durch die Verbundkoordination gesteuert. Das Verfahren dient einem Auswahlprozess von Verbundvorhaben, die dem Projektträger Jülich stellvertretend für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zur abschließenden Entscheidung über eine Förderung vorgelegt werden. Das BMBF lässt sich bei seiner Entscheidung von einem Beirat beraten. Der Beirat besteht aus acht Personen und vereint die Kompetenzen Anwendung, Architektur, Bildung, Industrie- und Handel, Nachhaltigkeitsbetrachtung, Umwelt und Kommunalwirtschaft, Umwelttechnik sowie Wirtschaftsförderung. Er begutachtet und bewertet die Verbundvorhaben in Hinblick auf deren Passfähigkeit zur Strategie und deren Förderwürdigkeit. Auf dieser Grundlage empfiehlt der Beirat dem BMBF die Verbundvorhaben zur Förderung.

Inwieweit und in welcher Form die eingereichten Skizzen der jeweiligen Verbundvorhaben für die Begutachtung an den Beirat weitergeleitet werden, entscheidet die Leitungsgruppe des Projektes WIRreFa (Sprecherin des Projektes, Leitung Fachbereich C³Nachhaltigkeit und Geschäftsstelle C³Verband). Dabei wird besonders darauf geachtet, welche Relevanz die Zielstellung eines Verbundvorhabens für den Markt hat und ob das Erreichen dieser Zielstellung mit den Kompetenzen der beteiligten Partner sowie deren Vorgehen nachvollziehbar und angemessen erscheint.

Für die Mitwirkung am Projekt WIRreFa gelten über die gesamte Laufzeit des Programmes »WIR! – Wandel durch Innovation in der Region« folgende Voraussetzungen

    • insbesondere die Kriterien des BMBF zur Evaluierung des Projektes WIRreFa gemäß den Angaben zum Kick-off am 09.09.2021 in Hinblick auf den Bezug zur Gesamtstrategie, zum Innovationspotenzial, zur Regionalität, zu den Akteuren und zum Bottom-up (detailliertere Ausführung können der Skizze entnommen werden).

    • die Satzung inklusive die Beitragsordnung des C³Verbandes.

    • dass alle Antragssteller, die eine Zuwendung beantragen, Mitglieder des C³Verbandes sein müssen. Mit Abgabe der Skizze ist bereits der Aufnahmeantrag an den C³Verband zu übergeben. Dieser tritt jedoch erst in Kraft, wenn eine positive Bewilligung des Verbundvorhabens durch den Projektträger Jülich zustande kommt. Sollte es zu keiner Bewilligung kommen, wird der Aufnahmeantrag gegenstandslos.

    • dass alle Antragssteller, die eine Zuwendung erhalten, eine Umlage in Höhe von 8 % der für Ihr Teilvorhaben bewilligten Fördermittel (inklusive Projektpauschale) an den C³Verband entrichten müssen. Diese dient zur Sicherstellung der Organisation und Koordination des Projektes WIRreFa durch den C³Verband. Näheres regelt die Beitragsordnung (Punkt 3).

4 Zeitplan für die Vorstellung der Verbundvorhaben

Es handelt sich um ein zweistufiges Antragsverfahren mit folgender Terminierung:

bis 17.05.2024  Einreichung der Skizzen zu den Verbundvorhaben bei der Geschäftsstelle des C³Verbandes durch die Verbundkoordination

bis 31.05.2024  Abstimmung und Bewertung der Skizzen durch die Leitungsgruppe des Projektes WIRreFa und Rückmeldung an die Verbundkoordination

bis 14.06.2024   Einreichung der überarbeiteten Skizzen bei der Geschäftsstelle des C³Verbandes durch die Verbundkoordination

21.06.2024        Freigabe der Skizzen durch die Leitungsgruppe des Projektes WIRreFa

25.06.2024       Alle bereitgestellten Skizzen werden durch die Geschäftsstelle des C³Verbandes digital und bei Bedarf auch in Druckform dem Beirat des Projektes WIRreFa und dem Projektträger Jülich übergeben.

07.08.2024       Probe zur Vorbereitung auf die Beiratsverteidigung via Videotelefonie bzw. Vorstellung der Verbundvorhaben gegenüber der Geschäftsstelle des C³Verbandes durch die Verbundkoordination

21.08.2024        Beiratssitzung in Dresden bzw. Vorstellung der Verbundvorhaben gegenüber dem Beirat des Projektes WIRreFa durch die Verbundkoordination

24./25.09. 2024  Beiratssitzung in Dresden zur Vorstellung der Überarbeitung von auferlegten Auflagen durch die Verbundkoordination im Rahmen der Carbonbetontage (optional)

Sofern vom Beirat das Verbundvorhaben befürwortet wird:

bis 30.12.2024  Einreichung des Antrages für das Verbundvorhaben beim Projektträger Jülich zur formalen Prüfung. Wichtig! Sofern Anträge nicht rechtzeitig und vollständig eingereicht werden, ist die durch den Beirat des Projektes WIRreFa ausgesprochene Befürwortung gegenstandslos und wird bei der Begutachtung durch den Projektträger Jülich nicht weiter berücksichtigt.

2025 Q2            Start der Verbundvorhaben

Sofern die Bewilligung durch den Projektträger Jülich erfolgt (Berichtswesen):

tertialsweise    Ergebnisdarstellung vor der Geschäftsstelle des C³Verbandes, dem Projektträger Jülich und Mitgliedern des Bündnisses durch die Verbundkoordination plus Bereitstellung eines Fact Sheets zur übersichtlichen Ergebnisdarstellung

(halb-)jährlich  Zwischen- und letztlich Schlussbericht

jährlich              Ergebnisdarstellung im Rahmen der Beiratssitzung

jährlich              Ergebnisdarstellung bei den Carbonbetontagen des C³Verbandes

5 Skizze für das Darlegen der Verbundvorhaben

Die Erstellung der Skizze für Ihr gemeinsames Verbundvorhaben wird durch die Verbundkoordination eigenverantwortlich organisiert. Hierzu ist das in der Anlage enthaltene Formular zu verwenden.

Die Höhe der Förderung für das Projekt WIRreFa ist von der parallel zur Ausschreibung stattfindenden Evaluierung des Projektes WIRreFa durch das BMBF abhängig. Sowohl die Qualität der Ausschreibung und insbesondere der eingereichten Verbundvorhaben als auch die kommenden Ergebnisdarstellungen und Beiratssitzung sind wiederum Gegenstand der Evaluierung.

Die Förderung durch das BMBF als Zuwendungsgeber erfolgt nach Maßgabe der Standardrichtlinien des BMBF für Zuwendungen auf Ausgaben- und Kostenbasis und der Verwaltungsvorschriften zu den §§ 23, 44 der Bundeshaushaltsordnung (BHO). Ein Rechtsanspruch auf Gewährung einer Zuwendung besteht nicht. Der Zuwendungsgeber entscheidet aufgrund seines pflichtgemäßen Ermessens im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel.

Alle Kosten für die Antragsphase sind von den Antragstellern selbst zu tragen. Durch den C³Verband werden keine Kosten erstattet. Es besteht kein Anspruch auf Befürwortung der Idee zum Verbundvorhaben durch den Vorstand des C³Verbandes oder durch den Beirat des Projektes WIRreFa.

Die Skizze ist auf elektronischem Wege einzureichen und somit bestenfalls digital zu unterschreiben. Wir bitten Sie, zur Übertragung der Inhalte für die Beiratsunterlagen die originale *doxc mit beizufügen.

6 VORSTELLUNG DES PROGRAMMES »WIR! – WANDEL DURCH INNOVATION IN DER REGION« AUS DER PROGRAMMFAMILIE »INNOVATIOn & STRUKTURWANDEL«

Mit der Programmfamilie »Innovation & Strukturwandel« unterstützt das BMBF strukturschwache Regionen neue Impulse zu setzen. Das Programm »WIR! – Wandel durch Innovation in der Region« gibt den Anstoß für neue regionale Bündnisse und einen nachhaltigen innovationsbasierten Strukturwandel in strukturschwachen Regionen der Bundesrepublik Deutschland.

Nachdem 2019 in einer ersten Förderrunde 20 Bündnisse initiiert worden sind, haben sich Anfang 2020 über 130 Bündnisse mit einer Skizze für die zweite Förderrunde beworben. Unser Projekt WIRreFa zählt zu den 23 überzeugendsten Bewerbungen, deren Projekt gefördert wird. Wir als Bündnis streben an, die Potenziale unserer Region »Elbtal Sachsen« optimal auszuschöpfen. Hierzu wurden bereits erste neue Kooperationen zwischen Unternehmen, außer- und universitäre Forschungseinrichtungen und weiteren Akteuren etabliert. Zudem wurde die Grundlage geschaffen, gemeinsam Branchen-, Institutionen- und Verwaltungsgrenzen überschreiten zu können. Dabei binden wir auch zivilgesellschaftliche Organisationen und innovationsunerfahrene Akteure mit ein. Langfristig erhoffen wir uns wie auch das BMBF, dass die daraus hervorgehenden Partnerschaften nachhaltige und gleichzeitig selbsttragende Strukturen bilden werden.

Mehr Informationen zum Programm finden Sie unter https://www.innovation-strukturwandel.de/de/wir—wandel-durch-innovation-in-der-region-2061.html.

7 Kontakt

Sofern Sie an der Ausschreibung teilnehmen möchten, noch Fragen haben oder erste Anknüpfungspunkte erkennen und mitwirken möchten, selbst aber kein Verbundvorhaben initiieren können, bitten wir Sie sich direkt mit uns in Verbindung zu setzen.

C³ – Carbon Concrete Composite e. V.

Dr.-Ing. Stefan Minar

+49 351 48 45 67 19

s.minar@carbon-concrete.org

Stand 2024-04-03

~~ Änderungen vorbehalten. ~~

8 Download

C³Verband | Satzung (informell)

C³Verband | Beitragsordnung (informell)

C³Verband | Aufnahmeantrag (bitte vollständig ausfüllen)

Vorlage | Skizze für die Kurzdarstellung des Verbundvorhabens inklusive Bestätigung der verbindlichen Voraussetzungen zur Ausschreibung V2 (bitte vollständig ausfüllen)

Vorlage | Arbeitsplan und Budget sowohl für die Skizze als auch für die Antragsstellung (bitte vollständig ausfüllen) Vorlage | Antrag zur Darstellung der Einzel- Verbund- und Teilvorhabenbeschreibung (informell, Antragsstellung erfolgt erst nach Befürwortung eines Verbundvorhabens durch den Beirat des Projektes WIRreFa)

Veröffentlichung der Ausschreibung (informell)