WIR-V1.2 | Aufbereitung faserhaltiger Abfälle bzw. Wertstoffe (Bewilligung steht noch aus)
Zielstellung
Das Verbundvorhaben WIR-V1.2 hat die praktische Umsetzung der hochwertigen Aufbereitung von faserhaltigen Abfällen zum Ziel. Die Realisierung erfolgt durch die Konzeption, Errichtung und Inbetriebnahme einer portablen, modularen Aufbereitungsanlage. Zur Überführung der Ergebnisse in die Praxis zählt auch die Adaption auf die Anwendung unterschiedlicher Produkte sicherzustellen sowie fehlende Regelwerke und Zulassungen zu analysieren und zu diskutieren. WIR-V1.2 trägt somit essentiell zur Verstetigung der Prozesse bei, welche in der Region „Elbtal Sachsen“ die Verarbeitung faserhaltiger Abfälle bzw. Wertstoffe ermöglichen.
Ziel 1 – Konzeption einer portablen und modularen Aufbereitungsanlage: Konzeption einer funktionstüchtigen, flexibel adaptierbaren Aufbereitungsanlage für faserhaltige Wertstoffe als wirkungsvoller Impuls zur Schließung des Stoffkreislaufes von Faserverbundwerkstoffen in der Region „Elbtal Sachsen“. Dafür sind unter Berücksichtigung von WIR-V1.1 und WIR-V1.3 Lastenhefte aufzustellen und bei der Konzeption einzubinden.
Ziel 2 – Errichtung und Inbetriebnahme der Aufbereitungsanlage: Die Aufbereitung erfolgt mit Technologie Readiness Level 7 (TRL 7) – derzeit technologieoffen – über Pyrolyse oder Solvolyse oder gleichwertige Verfahren. Die Aufbereitung mit der Entfernung der Matrix unter Zuführung thermischer Energie (Pyrolyse) oder dem Einsatz von Lösungsmitteln, superkritischem Wasser (Solvolyse) etc., ist entscheidend, in welcher Art, Form und Qualität die RC-Fasern vorliegen und verarbeitet werden können. Die Anlage soll in der Region errichtet werden und Faserabfälle aus der Praxis und dem Projekt WIRreFa aufbereiten.
Ziel 3 – Adaption der Aufbereitungsanlage für die Produktanwendungsfelder: Zielsetzung ist die hochwertige Aufbereitung von Faserabfällen (vgl. Metallrecycling). Als Schnittstelle zwischen WIR-V1.1 und WIR-V1.3 soll die Anlage durch ein KI-gestütztes, cloudbasiertes Prozessmanagement Tool (BPM System) automatisiert gesteuert werden, wobei Quantität und Anforderungen aus der RC Produktherstellung und RC-Rohstoffqualität berücksichtigt werden. Die Übergabeschnittstellen sind essentiell, da Daten generiert und Anlagenparameter festgelegt werden müssen. Dazu erfolgt das Benchmarking recycelter Fasern nach Behandlungsprozessen zur mechanischen Performance (E Modul, Festigkeit, Geometrie), der chem./phys. Oberflächenanalytik (Rückstände etc.) und der mikroskop. Analyse (Faserangriff etc.). Es folgt die Untersuchung der Verarbeitbarkeit in etablierten Verfahren und dem Benchmarking zu Virgin-Endlosfasern.
Ziel 4 – Stakeholdermanagement und Richtliniensetzung: Die Ergebnisse sind in die Praxis zu überführen, Prozesse zu verstetigen und noch vorhandene Insellösungen zusammenzuführen. Weiter sind fehlende Regelwerke, Zulassungen, strategische Vernetzungen und die Wirtschaftlichkeit der Prozesse zu analysieren und zu diskutieren. Die Einbindung aller relevanten Stakeholder soll dies unterstützen.
beteiligte Partner
Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V.
Nehlsen Sachsen GmbH & Co. KG
Nordmineral Recycling GmbH & Co. KG
Technische Universität Dresden – Institut für Baubetriebswesen
Technische Universität Freiberg – Institut für Aufbereitungsmaschinen und Recyclingtechnik
Koordination
Technische Universität Dresden – Institut für Baubetriebswesen
Technische Universität Freiberg – Institut für Aufbereitungsmaschinen und Recyclingtechnik
Laufzeit
Befürwortung seitens Beirates erfolgt, Bewilligung seitens PTJ steht noch aus.